Pflegebett Krankheiten
Pflegebedürftige Menschen brauchen für ihre Pflege auch Kranken- oder Pflegebetten. Entweder für das Krankenhaus also im stationären Bereich oder in der häuslichen Pflege daheim. In vielen Jahren wurden Krankenbetten weiterentwickelt. Und stehen schon seit vielen Jahren auch für den privaten Pflegebereich bereit. Es geht nicht mehr allein darum den Patienten gut zu lagern, es geht auch darum, dass Patienten sich selbstständig aus dem Bett heraus begeben können ohne fremde Hilde. Ein vernünftig konzipiertes Pflegebett hilft auch bei längerer Liegezeit Druckgeschwüre zu vermeiden. Durch eine elektrische Verstellbarkeit der Betten kann der Patient selbst eine Lageänderung vornehmen. So werden Muskulatur und Knochen entlastet. Pflegebetten für zu Hause besitzen die gleichen Funktionen wie Krankenhausbetten. Sie ermöglichen es auch, Patienten bei chronischen Erkrankungen häufiger in der häuslichen Umgebung zu behandeln. Grundlegend besteht ein Pflegebett aus einem Grundgestell mit Bettrahmen und einem verstellbaren Lattenrost zur Einstellung mehrerer Lagemöglichkeiten. Gleichzeitig muss die Liegefläche auf eine Mindesthöhe von 65 Zentimetern eingestellt werden können.
Des Weiteren gehören zur Ausstattung fest einstellbare Rollen, die mindestens einen Durchmesser von 10 Zentimetern besitzen müssen. Dabei unterliegt die Matratze keinen besonderen Regelungen. Hier spielen die Gewohnheiten des Patienten eine große Rolle.
Für das Pflegebett werden je nach Bedarf auch noch Sonderausstattungen angeboten. Dazu zählen unter anderem eine Aufrichthilfe (Bettgalgen), Winkelverstellbarkeit der Liegefläche für eine medizinisch sinnvolle Lagerung, ein Seitengitter, Fusionshalter, Fußstützen und gegebenenfalls Fixierungsvorrichtungen für unruhige Patienten.
So bietet das sogenannte Aufstehbett den Patienten eine elektromotorische Unterstützung beim Aufstehen. Es dient bei langer Bettlägerigkeit zur Anregung der Atemfunktion und der Darm- sowie Blasentätigkeit. Weiterhin gibt es Einlegerahmen, die den herkömmlichen Bettrahmen eines Pflegebettes ersetzen und so das Bett in das Design des Zimmers einbinden können. Pflegebetten haben einen großen medizinischen Nutzen für die Betroffenen. Gleichzeitig dienen sie auch zur Erleichterung der Pflegesituation. Das Pflegebett soll dem Patienten ein erholsames Liegen und Schlafen garantieren. Weiterhin sorgt es für die bequeme Lagerung des Patienten, die seiner Körperform, seinem Gewicht und seinem Krankheitsbild angepasst ist. Es ermöglicht besondere Lagerungs- und Bewegungsformen zur Entlastung des Patienten. Auch das Pflegepersonal kann unter erleichterten Bedingungen Arbeitsabläufe wie Essen anreichen oder Körperwäsche durchführen
Krankheitsbilder
A
ALS (Amyotrophe Lateralsklerose),
Lexikon der Fachausdrücke
A
Adrenoleukodystrophie
Hereditäre Lipidstoffwechselstörung mit Polyneuropathie.
Aktionspotential
(von lat. actio = Handlung) Potentialänderung von Nerven oder Muskeln
bei Reizung, ausgelöst durch schnellen Na-Einstrom in die Zelle.
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Erkrankung der motorischen Nervenzellen im Gehirn (1. Motoneuron) und
Rückenmark (2. Motoneuron) mit bislang ungeklärter Ursache.
Antigene
Substanzen, die im Körper als fremd eingestuft werden und eine Immunreaktion (Bildung von Antikörpern) auslösen.
Antikörper
Teil der körpereigenen Immunsystems mit vorrangiger Funktion der Bindung
und Neutralisierung von körperfremden (z.B. Mikroorganismen) und
schädlichen körpereigenen (z.B. Tumorzellen) Antigenen.
Areflexie
Fehlen von Reflexen.
Atrophie
Rückbildung eines Organs oder Gewebes mit Volumen- und / oder Substanzabnahme.
Autosomale Vererbung
Nicht geschlechtsgebundene Vererbung eines genetischen Merkmals.
Autoimmunkrankheiten
Autoaggressionskrankheiten, d.h. der Körper bildet gegen körpereigene
Substanzen (Autoantigene) körpereigene Antikörper (Autoantikörper).
Axon
Ausläufer von Nervenzellen, der die Verbindung zwischen Nervenzellen oder zwischen Nervenzelle und Erfolgsorgan herstellt.
B
Bulbärparalyse
Lähmung (Paralyse) der motorischen Hirnnerven im Hirnstamm (Bulbus) die
mit Sprach- und Schluckstörungen sowie einer Schwäche der mimischen
Muskulatur einhergeht.
C
Chromosom
Strukturen im Zellkern, die die Erbinformationen (Gene) enthalten. Der
Mensch hat 22 Chromosomenpaare (Autosomen) und zwei
Geschlechtschromosomen, das X- und das Y-Chromosom; Frauen haben zwei
X-, Männer ein X- und ein Y-Chromosom.
Chronic Fatigue Syndrom (CFS)
Erschöpfbarkeitssyndrom. Symptomenkomplex mit dem Leitsymptom einer über
einen Zeitraum von 6 Monaten und länger anhaltenden oder immer
wiederkehrenden abnormen geistigen und körperlichen Erschöpfbarkeit in
vielfältiger Kombination mit unterschiedlichsten weiteren Beschwerden
wie z.B. Denk- und Konzentrationsstörungen, Hals-, Muskel-, Kopf- oder
Gelenkschmerzen, leicht erhöhter Körpertemperatur, schmerzhaften
Lymphknotenschwellungen und Schlafstörungen.
Computertomographie
Röntgendiagnostisches, computergestütztes bildgebendes Verfahren nach dem Prinzip der Tomographie (Schichtaufnahme).
CK
Creatinkinase (hauptsächlich in der Muskulatur vorkommendes Enzym)
Crampi
Auf eine Muskelgruppe oder einen Muskel beschränkter tonischer, schmerzhafter Krampf.
Creatinkinase
Hauptsächlich in der Muskulatur vorkommendes Enzym. Erhöhte Werte beim
Untergang von Muskulatur (z.B. Muskelerkrankungen, Herzinfarkt).
Curschmann-Steinert-Dystrophie
Myotone Dystrophie Curschmann-Steinert.
Siehe auch: Myotone Dystrophie
D
Degeneration
Veränderung oder Untergang zellulärer Strukturen oder Funktionen infolge Schädigung der Zelle.
Denervierung
Teilweiser oder kompletter Funktionsausfall eines Organs bzw.
Organsystems infolge Schädigung (z.B. Durchtrennung, Unfall) der
nervalen Verbindungen.
Dermatomyositis
Autoimmunkrankheit der Haut (Dermato-) und Muskulatur (Myo-); typische
Symptome sind eine schmetterlingsförmige Gesichtsrötung sowie Schwäche
und Schmerzhaftigkeit der Muskulatur.
Distal
"entfernt von der Körpermitte", die Lage beschreibender Begriff in der
Anatomie (Lehre vom Körperbau), das Gegenteil von proximal.
DNA
Desoxyribonucleinsäure; Träger der genetischen Infomationen
Dominanter Erbgang
Das Überwiegen eines Merkmals im Rahmen der Vererbung über ein anderes.
Daraus ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 50% für das Auftreten
diese bestimmten Merkmals in der folgenden Generation.
Duchenne-Muskeldystrophie
X-chromosomal vererbte progressive Muskeldystrophie; häufigste
Muskeldystrophieform des Kindesalters, Ursache ist ein vollkommener
Dystrophinmangel (=Mangel eines speziellen Eiweißes der
Muskelzellmembran) aufgrund eines Gendefektes auf dem kurzen Arm des
X-Chromosoms (Xp21.2). Erste für die Umgebung faßbare Auffälligkeit ist
eine Verzögerung der motorischen Entwicklung, die resultierenden
Schwierigkeiten beim Laufen und Aufstehen sind Folgen der zuerst im
Beckengürtel auftretenden fortschreitenden Muskelschwäche.
Siehe auch: Dystrophinopathien
Dystrophia myotonica Curschmann-Steinert
Autosomal-dominant vererbte Systemerkrankung (Defekt des Chromosom 19)
mit den Leitsymptomen Muskeldystrophie, Myotonie, Augen- und
Herzmuskelbeteiligung. Häufigste Form der beim Erwachsenen vorkommenden
Muskeldystrophien mit charakteristischem Verteilungsmuster des
Muskelschwundes, die zuerst und am häufigsten befallenen Muskeln sind
die des Gesichts, des Halses, der Unterarme, der Hände, der
Unterschenkel und der Füße. Typisch für diese Erkrankung ist die als
Myotonie bezeichnete verzögerte Erschlaffung der Muskulatur nach
Muskelkontraktion.
Siehe auch: Myotone Dystrophie
E
Einschlußkörpermyositis
Meist im Erwachsenenalter einsetzende, langsam fortschreitende
Muskelschwäche aufgrund einer entzündlichen Muskelerkrankung; die
Diagnose wird elektronenmikroskopisch anhand von Einschlüssen in
(Zellkernen und Zytoplasma der Muskelfasern gestellt).
Siehe auch: Entzündliche Muskelkrankheiten
Enzym
= Ferment; für den Stoffwechsel aller Organismen unentbehrliche
Eiweißkörper, die biochemische Vorgänge als Aktivatoren beschleunigen
oder in eine bestimmte Richtung ablaufen lassen, ohne selbst verändert
zu werden.
Elektrodiagnostik
Diagnostische Methoden zur Beobachtung der Muskelantwort (Kontraktion)
auf einen elektrischen Reiz, der in Form von Einzelstromstößen direkt am
Muskel (Elektromyographie) oder indirekt am versorgenden Nerven
(Elektroneurographie) appliziert wird.
Elektromyographie (=EMG)
Methode zur Registrierung der spontan bzw. bei willentlicher Anspannung
des Muskels auftretenden oder durch elektrische Stimulation provozierten
Aktionspotentiale durch Ableitung mithilfe von in den Muskel
eingestochenen Nadelelektroden; unentbehrlich zur Unterscheidung
zwischen krankhafter neurogenen und myopathischen Veränderungen.
Elektroneurographie (=ENG)
Methode zur Bestimmung der Nervenleitungsgeschwindigkeit peripherer
Nerven nach elektrischer Stimulation durch Ableitung und Registrierung
des Nerven- bzw. Muskelantwortpotentials, bedeutend als diagnostische
Methode zur genauen
Lokalisation von Nervenschädigungen sowie zur Differenzierung von Polyneuropathien.
Enzephalomyopathie
Reihe von Erkrankungen der Mitochondrien ("Energiekraftwerke" der
Zellen), die sowohl die Muskulatur als auch das zentrale Nervensystem
betreffen (MELAS-Syndrom, MERF-Syndrom, Kearns-Sayre-Syndrom).
Siehe auch: Mitochondriale Erkrankungen
Endokrine Myopathien
Myopathien bei endokrinen Erkrankungen z.B. der Nebenschilddrüse, der
Schilddrüse, der Nebennierenrinde, des Nebennierenmarks, der
Bauchspeicheldrüse oder der Hypophyse.
F
Faszikulationen
Spontane Kontraktionen einzelner Einheiten des Skelettmuskels als Ausdruck überhöhter Erregbarkeit, v.a. bei Rückenmarksprozessen, aber auch bei Ermüdung und Kälte.
Fibromyalgie
Sog. "weichteilrheumatisches" chronisches, an mehreren Stellen des
Körpers vorkommendes Schmerzsyndrom (häufig assoziiert mit vegetativen
Funktionsstörungen, Schlafstörungen, Erschöpfungszuständen) mit generell
erniedrigter Schmerzschwelle im Bereich anatomisch definierter "tender
points"(= für die Fibromyalgie typische, schmerzhafte Druckpunkte).
Siehe auch: Fibromyalgie
G
Genetischer Code
Koordinationsprinzip der genetischen Informationen der DNA, das für
praktisch alle Lebewesen der Erde gilt und in seiner Gesamtheit alle
Erbinformationen bestimmt.
Glucose
= Dextrose, Traubenzucker.
Glykogen
Kohlenhydratspeicherform im menschlichen Körper.
Glykogenose
Erkrankungen mit Beteiligung der Muskulatur, die aufgrund von
unterschiedlichen Enzymdefekten im Glykogenstoffwechsel des Muskels
unterschieden werden
Typ II (Morbus Pompe, Mangel der sauren Maltase, in jedem Lebensalter)
Typ III ( Forbes Krankheit, Debranching-enzyme-Mangel, im Kindesalter)
Typ IV (Branching-enzyme-Mangel, angeboren oder im Säuglingsalter)
Typ V (Mc Ardle Krankheit, Muskelphosphorylasemangel, im Jugendalter)
Typ VII (Phosphofruktokinasemangel, im Jugendalter).
Glykolyse
Zur Energiegewinnung der Zellen erfolgender Glukoseabbau im Zytoplasma.
H
Hereditäre Amyloid-polyneuropathie
Durch eine erbliche Veränderung des Bluteiweißes Transthyretin, das in
der Leber gebildet wird und das Schilddrüsenhormon und Vitamin A
transportiert, kann es zu einer Proteinfehlfaltungsstörung mit
Ablagerung von Amyloid kommen. Diese Amyloidablagerungen können eine
Polyneuropathie verursachen.
Hereditäre metabolische Polyneuropathien
Polyneuropathien bei erblichen Stoffwechselkrankheiten, denen ein genetisch fixierter Stoffwechseldefekt zugrunde liegt.
Hereditäre Polyneuropathien bei Lipidstoffwechselstörungen
Erbliche Multisystemerkrankungen, bei denen die Polyneuropathie nur
Teilsymptom der Gesamtsymptomatik ist und die vorrangig das zentrale
Nervensystem betreffen. Wichtigste Formen:
- Morbus Refsum (nicht einheitlich auch als HSMN IV bezeichnet; autosomal-rezessiver Erbgang, Hörstörung, Augen- und Herzmuskelbeteiligung, Kleinhirnsymptome, Speicherung von Phytansäure, Therapiemöglichkeit durch phytansäurearme Diät)
- Metachromatische Leukodystrophie (autosomal-rezessiver Erbgang, Demenz, Kleinhirnsymptome, Spastik)
- Adrenoleukodystrophie (autosomal-rezessiver Erbgang, Spastik, Störungen der Blasen- und Nebennierenfunktion).
Hereditäre Porphyrie
Polyneuropathie bei akuter hepatischer Porphyrie (Mangel des Enzyms
Uroporphyrinogen-I-Synthetase) aufgrund einer Störung der Bildung des
roten Blutfarbstoffes mit vermehrter Ausscheidung der (Porphyrine in
Stuhl und Urin mit
autosomal-dominantem Erbgang und Manifestationsalter zwischen 20.-40. Lebensjahr.
Hereditäre sensomotorische Neuropathie (HSMN)
= Neurale Muskelatrophie
Oberbegriff für chronisch fortschreitend verlaufende, erbliche Formen
der Muskelatrophie und atrophischen Lähmung infolge Degeneration von
peripheren Neuronen, deren Symptome vorwiegend einer distal betonten
Polyneuropathie entsprechen; allen Formen ist gemeinsam, dass sich
zunächst an den Füssen Muskelschwund und damit verbundene Muskelschwäche
entwickeln. Die Symptome steigen an den Unterschenkeln auf, betreffen
später die Hände und Unterarme, selten auch die Oberschenkel, die
Empfindungsstörungen sind meist nur gering ausgeprägt. Die Lähmungen und
Empfindungsstörungen schreiten meist nur sehr langsam fort.
Siehe auch: HMSN
Histologie
Wissenschaft und Lehre vom Feinbau und der Funktion der Körpergewebe.
Hyperkaliämische Lähmung
Autosomal-dominant vererbte, meist im Jugendalter einsetzende periodisch
auftretende Lähmung aufgrund einer Ungleichgewicht des physiologischen
intra-/extrazellulären Kaliumverhältnisses. Genetische Ursache ist eine
Defekt im Gen eines Natriumionenkanals auf dem langen Arm des Chromosom
17 (17q23.1-25.3)
Hypokaliämische Lähmung
Autosomal-dominant vererbte, meist im Jugendalter einsetzende
metabolische Myopathie aufgrund einer Ungleichgewicht des
physiologischen intra-/extrazellulären Kaliumverhältnisses. Im Gegensatz
zur vorherigen Erkrankung ist hier der Kaliumspiegel im Blut
erniedrigt. Die gentische Ursache liegt bei einem Teil der Erkrankten
auf dem Chromosom 17, bei einem anderen Teil auf Chromosom 1 (1q31-32).
I
Inclusion body myositis
siehe Einschlußkörpermyositis.
Siehe auch: Entzündliche Myopathien
K
Kearns-Sayre-Syndrom
Enzephalomyopathie
Siehe auch: Mitochondriale Erkrankung
Kontraktion
= Sichzusammenziehen; d.h. die Verkleinerung von Volumen und / oder Länge; bei der Muskulatur durch Nervenimpuls ausgelöst
Kontraktur
Unwillkürliche Dauerverkürzung bestimmter Muskeln bzw. evtl. mehrerer
Muskelgruppen als rückbildungs- oder nichtrückbildungsfähiges Geschehen
mit dem Effekt einer anhaltenden Gelenkzwangsstellung.
Krankengymnastik
Planmäßige körperliche Bewegungsübungen mit dem Ziel, Schäden an den Bewegungsorganen zu beheben oder Folgeschäden zu vermeiden.
Krampi
siehe: Crampi
L
Lactat-Ischämie-Test
Spezieller diagnostischer Test zur Prüfung der Leistungsfähigkeit der
Muskulatur bzw. deren Enzyme bei V.a. metabolische Myopathien.
Lambert-Eaton-Syndrom
Ein der Myasthenia gravis ähnliches Krankheitsbild mit Muskelschwäche;
tritt in 60% der Fälle als paraneoplastische (bösartige Tumoren
begleitend) Erkrankung auf; in 40% idiopathische (ohne eine erkennbare
Ursache)Erkrankung; Ursache sind Antikörper gegen Bestandteile der
Nerv-Muskel-Übertragungsstelle.
Lipidspeichermyopathie
Im Kindesalter einsetzendes myopathisches Syndrom bei
Fettstoffwechselstörungen. Ursächlich sind Störungen der
Energiebereitstellung im Muskel mit der Folge einer intrazellulären (in
der Zelle) Lipidanreicherung.
Lipidstoffwechsel
= Fettstoffwechsel.
M
Magnetresonanztomographie (MRT)
= Kernspintomographie; computergestütztes, bildgebendes Diagnoseverfahren unter Nutzung eines Magnetfeldes nach dem Prinzip der Tomographie (Schichtaufnahmen).
Maligne Hyperthermie
Genetisch bedingte Erkrankung des Calciumstoffwechsels in den
Muskelzellen. Die Gabe bestimmter Triggersubstanzen (Succinylcholin oder
Narkosegase) während Narkosen führt zu einer massiven
Stoffwechselsteigerung und im Verlauf zu dem namensgebenden Symptom der
erhöhten Körpertemperatur.
McArdle-Syndrom
Erkrankung aus dem Formenkreis der Glykogenosen mit belastungsabhängigen Myalgien und schmerzhaften Muskelkrämpfen aufgrund eines Enzymmangels (Muskelphosphorylasemangel).
MELAS-Syndrom
Enzephalomyopathie; mitochondriale Erkrankung
Link zu Muskelkrankheiten; Mitochondriale Myopathien.
Metabolische Myopathie
Myopathie aufgrund von verschiedensten erblichen Stoffwechseldefekten
(z.B. Glykogenosen, Lipidosen, mitochondriale Myopathien, ).
Metachromatische Leukodystrophie
Hereditäre Polyneuropathie bei Lipidstoffwechselstörungen.
MERRF-Syndrom
Enzephalomyopathie, mitochondriale Myopathie.
Siehe auch: Mitochondriale Myopathien.
Mitochondrien
Zahlreich im Zelleib vorkommendes "Kraftwerk" der Zellen für Umwandlung von Substraten in Energie.
Mitochondriale Myopathie
Mitochondropathie.
Mitochondropathie
= Mitochondriale Myopathie; hereditäres myopathisches Syndrom aufgrund
von Stoffwechseldefekten der Mitochondrien der Muskulatur, häufiges
Symptom sind belastungsabhängige, ziehende Muskelschmerzen.
Siehe auch: Mitochondriale Myopathien
Morbus Refsum
Hereditäre Polyneuropathie bei Lipidstoffwechselstörungen.
Motoneurone
Zwei hintereinandergeschaltete Neurone (Nervenzellenschaltstellen), die
die quergestreifte Muskulatur mit Impulsen versorgen und damit unsere
willkürlichen Bewegungen steuern. Das 1. Motoneuron liegt in der
Hirnrinde, wo der Bewegungsablauf gleichsam entworfen wird, das 2.
Motoneuron befindet sich überwiegend in den vorderen Abschnitten des
Rückenmarks (sog. Vorderhornzellen) und versorgt mit langen Bahnen die
Skelettmuskeln der Extremitäten und des Rumpfes. Prozesse im Hirnstamm
können zum Untergang des 1. motorischen Neurons und der angeschlossenen
Bahnen führen, Prozesse im Rückenmark zum Untergang des 2. motorischen
Neurons; auf beiden Ebenen können die Störungen Muskelschwund und
Lähmungen verursachen, bei Beteiligung des 1. Motoneurons kommt Spastik
hinzu.
Motorische Einheit
Funktionseinheit aus Motoneuron und den von ihm innervierten Muskelfasern.
Motorische Endplatten
Endorgan für die Erregungsübertragung der motorischen (= der Bewegung dienenden) Nervenfaser auf den quergestreiften Muskel.
Muskel
Spindel- bis plattenförmiges, von einer bindegewebigen Hülle
(=Muskelfaszie) umgebenes Organ, bestehend aus Muskelgewebe. Als
quergestreifter Muskel (= Skelettmuskel) der Statomotorik (Haltung und
Bewegung) dienend und willkürlich steuerbar, als glatter Muskel
(Eingeweidemuskel) nicht der Willkür zugänglich.
Muskelatrophie
Gewebeschwund von Muskelgewebe.
Muskelbiopsie
Entnahme von Muskelgewebe einschließlich seiner Nerven- und Gefäßanteile
zu licht- oder elektronenmikroskopischen Untersuchungen; von hohem
diagnostischen Wert zur Differenzierung von Muskelerkrankungen.
MuskeldystrophieProgressive Muskeldystrophie.
Siehe auch: Progressive Muskeldystrophien
Muskelfaser
Kontraktiles, zylindrisches Grundelement des quergestreiften Skelettmuskels.
Muskelfasertyp
Man unterscheidet rote (Typ I-Fasern) und weiße (Typ II-Fasern)
Muskelfasern, erstere dienen als dauerleistungsfähige Anspannungsfasern
(Marathonläufer), letztere als schnelle Zuckungsfasern (Sprinter). Die
prozentuale Verteilung der beiden Fasertypen ist interindividuell und in
verschiedenen Muskels unterschiedlich.
Muskelgewebe
Hochspezialisiertes Gewebe, in dem gespeicherte chemische Energie unter
Wärmeentwicklung in mechanische Arbeit (Spannung und / oder Kontraktion)
umgesetzt wird.
Muskelhypertrophie
Tatsächliche Dickenzunahme der Muskelfaser mit Vergrösserung der einzelnen Muskelzellen durch Training oder starke Belastung.
Muskelkater
Mikroverletzungen der Muskulatur; früher als Anreicherung von Stoffwechselendprodukten (Laktat) im Muskel angesehen.
Muskelkrämpfe
Anfallsartige, schmerzhafte, tonische oder klonische teilweise
Muskelkontraktion, z.B. bei mangelnder Durchblutung oder Übermüdung.
Muskelkontraktion
Durch direkte oder indirekte Reizung des Muskels ausgelöste, unter
Energieverbrauch erfolgende Verkürzung des Muskels mit nachfolgender
Muskelrelaxation (Muskelerschlaffung). Man unterscheidet klonische
(=ruckartige) und tonische (=kontinuierliche) Muskelkontraktionen.
Muskelpseudohypertrophie
Organvergrösserung durch Vermehrung des interstitiellen (=dazwischen-liegenden) Gewebes oder Fetteinlagerung.
Muskelrelaxation
Muskelerschlaffung; das im Anschluß an die (Muskelkontraktion erfolgende Nachlassen der Muskelverkürzung bis hin zur Ruhelänge.
Muskeltonus
Spannungszustand des Muskels, ist jeweils abhängig vom Dehnungsgrad und einer aktiven, durch Kontraktion bedingten Komponente.
Myalgie
Örtlicher oder diffuser Muskelschmerz.
Myalgie-Adynamie-Syndrom
Sich nach grippeähnlichen Erkrankungen (=postinfektiös) entwickelnde
Myalgien, (Crampi, Adynamie (Kraftlosigkeit) bzw. eine vorzeitige
muskuläre Ermüdbarkeit, die über Monate bis zu zwei Jahren anhalten.
Betroffen sind besonders die Beckengürtel- und Oberschenkelmuskulatur.
Myasthenia gravis
Krankheit der quergestreiften Skelettmuskulatur mit Störung der
Reizübertragung an den motorischen Endplatten; Autoimmunkrankheit mit
den Symptomen einer langsam, in tageszeitlicher Rhythmik an Intensität
zunehmenden Ermüdungslähmung mit charakteristischer Folge (Augenlid-,
äussere Augen-, Schlund-, Kehlkopf-, Gesichts-, Gliedmaßen-, Atem-,
Rumpf- und Halsmuskeln). In der Mehrzahl der Fälle ist das erste Symptom
das Sehen von Doppelbildern infolge einer Schwäche der Augenlider
(Ptose), die ein- oder beidseitig auftreten kann. Bei rechtzeitigem
Behandlungsbeginn ist diese Krankheit heute meist immer so weit zu
bessern, dass keine nennenswerten Symptome unter der Therapie bestehen
bleiben.
Siehe auch: Myasthenia gravis
Myogelosen
knotige, druckschmerzhafte, auch in Narkose nicht schwindende
Muskelverhärtung infolge chemischer Veränderungen oder Spannungszunahme
einzelner Fasern, v.a. bei längerer Fehlbelastung.
Myoglobin
Eiweißkörper des Muskels; dient der Sauerstoffversorgung der Muskulatur.
Myoglobinurie
Nachweis von Muskelfasrbstoff im Urin; Symptom bei verschiedenen Muskelerkrankungen
Myopathie
Muskel- (Myo) erkrankung (-pathie) unterschiedlicher Ursache.
Myositis
Durch Infektionen oder Autoimmunprozesse ausgelöste entzündliche
Muskelerkrankung. Die wichtigsten nicht-erregerbedingten Formen sind die
Polymyositis, die Dermatomyositis und die Einschlußkörpermyositis.
Siehe auch: Entzündliche Myopathien
Myotonie
Vermehrte Muskelspannung willkürlich innervierter Skelettmuskeln infolge einer verlangsamten Erschlaffung der Muskulatur.
Myotonia congenita Becker
Im Kindesalter einsetzende, autosomal-rezessiv vererbte Myotonie. Das
geschädigte Gen eines Chloridionenkanals der Muskelzellen liegt auf dem
langen Arm von Chromosom 7 (7q35).
Myotonia congenita Thomsen
Im Kindesalter einsetzende, autosomal-dominant vererbte Myotonie.
Das geschädigte Gen eines Chloridionenkanals der Muskelzellen liegt auf dem langen Arm von Chromosom 7 (7q35).
Myotonia Schwartz-Jampel
Im Kindesalter einsetzende, autosomal-rezessiv vererbte Myotonie mit Zwergwuchs.
N
Neurale Muskelatrophie
Hereditäre sensomotorische Neuropathie (HSMN).
Link zu Muskelkrankheiten; HMSN
Neurogene Muskelatrophie
Von einer Schädigung der Nervenzellen oder Nerven ausgehende Muskelatrophie
Neuromuskuläre Übertragung
Erregungsübertragung an der motorischen Endplatte.
Nerv
Aus Bündeln von Nervenfasern und Bindegewebe bestehender, strangartiger
Erregungsleiter; unterschieden werden zentrale Nerven (= Hirnnerven) und
periphere Nerven (=Nerven der Körperperipherie), die jeweils motorische
(der Bewegung
dienende), sensible (Empfindungen leitende) und / oder vegetative (das
vegetative, unwillkürliche Nervensystembetreffende) Fasern führen
können.
Nervenfaser
Spezieller Ausläufer einer Nervenzelle, der der Verbindung mit anderen Zellen oder Organe dient; auch als Axon bezeichnet.
Normokaliämische Lähmung
Autosomal-dominant vererbte, meist im Jugendalter einsetzende metabolische Myopathie aufgrund einer Kaliumstoffwechselstörung.
P
Paralysen
Teilweise oder komplette periphere oder zentrale Unterbrechung der nervalen Versorgung im Sinne einer Lähmung.
Paramyotonia congenita Eulenburg
Autosomal-dominant erbliche, im Kindesalter einsetzende Form einer
Myotonie. Der genetische Defekt liegt auf dem langen Arm von Chromosom
17 (17q23.1-25.3)
Paresen
Leichte oder unvollständige Form einer Lähmung als Einschränkung des
aktiven Bewegungsumfanges oder Herabsetzung der Kraftentfaltung bzw. der
Sensibilität.
Paroxysmale Myoglobinurie
Anfallsartiges Auftreten von Myoglobin im Urin auf Grund einer Schädigung und Zelluntergang der Muskulatur (Rhabdomyolyse).
Poliomyelitis
= Kinderlähmung, akute, paralytische Poliomyelitis; Viruserkrankung, die
akut zu einem Untergang von Vorderhornzellen des Rückenmarks führt. Im
Rahmen eines fieberhaften Infekts treten innerhalb weniger Tage
Lähmungen auf, die im leichtesten Fall nur einige wenige Muskelgruppen
betreffen, im schwersten Fall jedoch tödlich durch Versagen der
Atemmuskulatur verlaufen können. Wird die akute Krankheitsphase
überlebt, können sich die Lähmungen durch Aussprossen von Nervenfasern
und Größenzunahme der Muskelfasern innerhalb von mehreren Jahren
teilweise zurückbilden. Nach einer stabilen Phase von mindestens 15,
meist 20-30 Jahren treten allerdings bei einer Vielzahl der Patienten
erneut Symptome im Sinne meines sog. Post-Polio-Syndroms auf.
Siehe auch: Post-Polio-Syndrom
Polymyalgia rheumatica
Sehr schmerzhafte, akut auftretende Erkrankung der Schulter-, Oberarm-
und Beckengürtelmuskulatur v.a. bei Frauen im höheren Alter.
Polymyositis
Sporadisch auftretende entzündlich-degenerative Erkrankung der
Skelettmuskulatur auf dem Boden einer Autoimmunerkrankung. Leitsymptome
sind symmetrische Paresen und Myalgien, die muskulären Serumenzyme (CK)
sind meistens erhöht, das EMG zeigt Veränderungen im Sinne einer
floriden Muskelerkrankung.
Siehe auch: Entzündliche Muskelerkrankungen
Polyneuropathie
Oberbegriff für systemische entzündliche und / oder degenerative
Erkrankungen der peripheren Nerven, die motorische, sensible und
vegetative Anteile enthalten. Diese Nervenfasern verbinden das
Rückenmark mit den Muskeln, den Sehnen, den Gelenken, Knochen und den
inneren Organen, bei deren krankhafter Schädigung kann es
dementsprechend zu Lähmungen, Empfindungsstörungen und vegetativen
Störungen kommen.
Siehe auch: Polyneuropathie
Pompe-Krankheit
Myopathie aufgrund eines Enzymdefekts im Kohlenhydratstoffwechsel
(Glykogenose Typ II; Saure-Maltase-Mangel) mit generalisierter
Glykogenspeicherung in inneren Organen und Skelettmuskulatur mit
autosomal-rezessivem Erbmodus. Es werden drei Formen je nach
Krankheitsbeginn unterschieden, der Typ Pompe im Säuglingsalter, der
kindlich-jugendliche Typ und der Erwachsenentyp. Das Vorkommen
verschiedener Typen ist innerhalb einer Familie möglich.
Porphyrine
Natürliche, vom Pyrrolfarbstoff abgeleitete Farbstoffe und deren Vorstufen.
Post-Polio-Syndrom
Mit einer Latenzzeit von mindestens 15, meist 20-30 Jahren nach
überstandener Poliomyelitis auftretende erneute Symptome; dabei kann es
sich sowohl um alte, während der akuten Krankheitsphase vorhandene, als
auch um neue Symptome handeln wie z.B. neu aufgetretene Muskelschwäche
(sowohl an initial betroffenen als auch an während der akuten Erkrankung
nur gering oder scheinbar nicht betroffenen Muskeln), allg. Müdigkeit
und Erschöpfbarkeit, Schmerzen, Faszikulationen, Muskelkrämpfe,
Temperaturregulationsstörungen oder Störungen der Atmung. Besonders
gefährdet scheinen Patienten zu sein, die während der akuten Erkrankung
an Armen und Beinen gelähmt waren, älter als 10 Jahre waren und sich
besonders rasch und gut erholten. Ausschlaggebend für die
Diagnosestellung ist ein stabiler Intervall von mindestens 15 Jahren.
Siehe auch: Post-Polio-Syndrom
Progressive Muskeldystrophie
Eine Gruppe erblicher, mit Enzymanomalien einhergehender chronischer
Myopathien mit fortschreitendem Schwund funktionstüchtiger, rumpfnaher
Muskeln unter Durchsetzung mit Fettgewebe und mit Fibrose, bei Kindern
evtl. anfangs mit Überwiegen einer echten Muskelhypertrophie oder einer
Pseudohypertrophie. Ursache für den Muskelschwund ist bei all diesen
Krankheiten eine bis heute nicht behandelbare Schädigung der
Muskelzellen, die bis zur vollständigen Zerstörung der betroffenen
Muskeln fortschreiten kann. Man unterscheidet folgende
Muskeldystrophieformen (auf die Darstellung sehr seltener Formen wird
verzichtet):
- Typ Duchenne
Siehe auch: Dystrophinopathien - Typ Becker-KienerSiehe auch: Dystrophinopathien
- Glieder-Gürtel Typ
Siehe auch: Progressive Muskeldystrophien - Fazio-skapulo-humeraler Typ
Siehe auch: FSHD
Protein
= Eiweiß; biochemisch weitverbreiteter, in tierischen und pflanzlichen
Zellen aus Aminosäuren zusammengesetzter Naturstoff, der
charakteristische Ketten- und Raumstrukturen bildet.
Proximal
"Nahe der Körpermitte", anatomisch-topographischer Begriff, das Gegenteil von distal.
R
Reflexe
Die automatische (unmittelbare und unwillkürliche), im allgemeinen
regelmässig reproduzierbare, über das Nervensystem erfolgende
(neurogene) Antwort eines Organgewebes (Muskel, Drüse) auf einen Reiz,
dessen Aufnahme über einen
Reflexbogen zur Reflexauslösung am Erfolgsorgan (Muskel- oder
Drüsenzelle) führt. Ermöglicht eine schnelle und optimale Einstellung
des Organismus auf die Umwelt und ein reibungsloses Zusammenspiel der
Körperteile.
Reflexbogen
Kette von Prozessen, die zusammen einen Reflex bilden.
Regeneration
Wiederbildung bzw. Ergänzung verlorengegangener Zellen, Gewebe oder
Körperteile. Die Fähigkeit zur Regeneration nimmt mit zunehmender
Gewebsspezialisierung ab und ist beim Menschen nur noch für bestimmte
Gewebe gegeben, z.B. Epidermis, Schleimhaut, Binde-, Knochen-, Leber-,
Muskelgewebe sowie Fasern des proximalen Nervenstumpfes.
Rezeptoren
Die für spezifische Reize empfindliche und entsprechend ihrer Funktion
und Lokalisation einen besonderen Aufbau besitzende
"Empfangseinrichtung" einer Zelle oder eines Organs bzw. Systems.
Rezessiver Erbgang
Im Erbgang zurücktreten eines Merkmals gegenüber dem Partner, im
weiteren Sinne auch das Ausbleiben der Manifestation eines Merkmals bei
den Nachkommen. Das Merkmal kann sich bei den Nachkommen nur dann zeigen
wenn von beiden Elternteilen dieses rezessive Gen weitergegeben wird.
Rhabdomyolyse
Zelluntergang der Muskulatur unterschiedlicher Ursache mit der Folge des Auftretens von Myoglobin im Urin (Myoglobinurie).
S
Sensibilität
Die Fähigkeit des Nervensystems, adäquate Reize aufzunehmen und in Form
einer Wahrnehmung / Empfindung zu interpretieren bzw. in Eindrücke,
Gefühle und Reflexe umzusetzen.
Sensibilitätsstörung
Herabsetzung bis Verlust sowie Fehlleistungen der Sensibilität im Sinne einer Empfindungsstörung.
Sharp-Syndrom
Relativ gutartiges Krankheitsbild mit Symptomen mehrerer Bindegewebserkrankungen sowie Haut- und Muskelbeteiligung.
Spastik
Regelhafte, automatisierte, brüske, bei Bewegungsbeschleunigung und
unter Einwirkung sensibler Reize sich steigernde Zunahme der
Muskelspannung bei Ausfall von Nervenbahnen.
Spinale Muskelatrophie
= Neurogene Muskelatrophie (= spinale progressive Muskelatrophie);
Oberbegriff für z.T. erbliche Fomen der Muskelatrophie, die auf einem
fortschreitenden Untergang von motorischen Nervenzellen v.a. im
Rückenmark beruhen. Damit können die Impulse von Gehirn nicht mehr an
die angeschlossenen Muskeln weitergeleitet werden, woraus Muskelschwund,
Lähmungen und verminderte Muskelspannung resultieren; wenn die (Neurone
des Hirnstamms mitbetroffen sind, kommt es außerdem zu Einschränkungen
der Sprech-, Kau- und Schluckfunktionen.
Siehe auch: Spinale Muskelatrophie
Spontanaktivität
Bei neurogenen Erkrankungen sowie bei Myopathien vorkommende
Ruheentladungen des Muskels als Zeichen einer Schädigung der
Muskelfasern sowie als Hinweis auf einen aktiv fortschreitenden
Krankheitsprozeß.
Steroid-Myopathie
Durch therapeutische Langzeitgabe von Steroiden (= Cortisonpräparaten)
ausgelöste Myopathie mit Muskelschwäche und Muskelatrophie.
Stiff-man-Syndrom
Erkrankung mit gestörter Muskeldekontraktion im Sinne einer myotonieähnlichen Muskelsteife.
T
Tensilon-Test
Zur Diagnosestellung einer Myasthenie unentbehrlicher Test; bei
Vorliegen dieser Erkrankung mit typischer myasthener Schwäche bessert
sich diese nach Verabreichen von Tensilon bereits nach wenigen Sekunden
deutlich sichtbar für die Dauer weniger Minuten.
Tetanie
Neuromuskuläre Übererregbarkeit mit als Anfall imponierenden
Verkrampfungserscheinungen als Folge von Störungen der
Elektrolytkonzentrationen im Blut (z.B. Calcium-Mangel).
Toxische Myopathien
Durch einige Medikamente, chronischen Alkoholabusus oder Vergiftungen
mit Kohlenmonoxid, Barbituraten, Opiaten und Insektiziden ausgelöste
Myopathien; dabei spielt die Steroid-Myopathie die zahlenmäßig grösste
Rolle.
U
Ultraschall-Diagnostik
Schallwellen mit Frequenzen oberhalb des Hörbereichs des Menschen >
20 kHz, die gebündelt als kurze Impulse durch die Haut eingestrahlt
werden und an Haut- und Gewebs- bzw. Organschichtgrenzen reflektiert und
auf einem Leuchtschirm sichtbar gemacht werden; für den Patienten wenig
belastendes, aussagekräftiges bildgebendes Verfahren.
V
Vorderhornganglienzellen
Motoneurone des Rückenmarks.
X
X-chromosomale Vererbung
Geschlechtsgebundene Vererbung; die Mütter sind die Trägerinnen eines
Merkmales, das sie auf Töchter und Söhne mit einer Wahrscheinlichkeit
von 50% weitervererben. Die Töchter werden wiederum Merkmalsträgerinnen,
nur die Söhne können erkranken, da sie nur ein X-Chromosom haben.
Z
Zelle
Kleinste strukturelle und funktionelle Einheit von Lebewesen. Bakterien
und manche Algen bestehen aus nur einer Zelle ohne Zellkern, Pflanzen,
Tiere und Menschen bestehen aus sehr vielen Zellen mit Zellkern.
Zellkern
Im Kern einer Zelle finden sich als wichtigster Bestandteil die Chromosomen als Träger der Erbsubstanz.
Zytochemie
Anwendung chemischer und insbesondere enzymatischer Verfahren zur
Identifizierung bestimmter Zellen in histologischen Präparaten.
Zytoplasma
= Zytosol; Bezeichnung für das Zellinnere, bestehend aus einem Geflecht
von Tausenden verschiedener Eiweisskörper und anderer Substanzen, die
für die Lebensvorgänge wichtig sind.
Zytosol
= Zytoplasma